| SIZILIEN ist eine Insel, doch die bedeutende Rolle, die sie über lange Zeiträume immer aufs Neue spielt, ist nicht die einer Insel, gar einer so relativ kleinen im Verhältnis zu
anderen Inselausdehnungen. SICILIA, TRINAK(C)RIA bildete stets eine nicht sichtbare Trennlinie im Mittelmeer, und zwar zwischen der östlichen und der westlichen Hälfte. Es dient als eine Art Brücke zwischen Afrika und Europa, ist als Tor wie Kreuzweg gleichermaßen in der Dreieckigen integriert. Wiederum, was die Definition des Inselcharakters
anbelangt, hat Trinakria einen solch Entschiedenen nicht vorzuweisen. Deutlich wird das in den Worten von Fürst Borghese, einem Schwager Napoleons: "Un Isola non abbastanza isola". Denn die für eine Insel typische Isolation hat Sizilien, außer während der Herrschaft der Sarazenen, wie auch der Zeit der Sizilianischen Vesper, nicht zu verzeichnen. Sizilien als Insel hat durch Lage, geologische Formation, Aufbau, vorherrschendes Klima, mit
ihren überaus fruchtbaren Regionen, die damit den Anbau von Oliven, Wein, Weizen, Obst ermöglichten, und üppige Ernten garantierten (erst die drastische Entwaldung in jüngerer Zeit führten zu spürbaren Veränderungen des Inselcharakters, der aufgrund der Abholzung Niederschlagsverringerung erlitt, Flüsse austrocknen ließ...), war nahezu ideal, hatte viele attraktive Aspekte zu bieten, die die Einwanderungswellen hervorriefen und Kolonisationsdenken weckten.
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